Wildcampen in Deutschland: Wo ist was erlaubt?  - Vanside Skip to content

Wildcampen in Deutschland:
Wo ist was erlaubt?

Klar, Urlaub im schicken Hotelzimmer  mag ja einigen gefallen. Aber dem Charme des Urlaubs im Wohnmobil, mit Bergen, Seen und traumhaften Landschaften nur eine Schiebetür entfernt, verfallen jedes Jahr immer mehr Menschen. Genau genommen und laut Statista stieg der Wohnmobilbestand in Deutschland auf mehr als 760 Tausend an, so viele wie noch nie zuvor. Entsprechend beliebt ist die Frage nach dem Wildcampen in Deutschland, den Dos and Don’ts, möglichen Bußgeldern und Webseiten, mit denen ihr den perfekten Platz für euch findet.

Was ist beim Wildcampen erlaubt?

Generell ist es erlaubt, das Wohnmobil zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit zu parken. Die Behörden gehen dabei von 10 Stunden aus, in denen ihr euch allerdings nur in oder an eurem Fahrzeug aufhalten dürft, ohne euch aber einzurichten (also keine Campingstühle und Co. aufstellen, kein Kochen oder Müll produzieren). Wichtig ist dabei, dass ihr nur dort parkt, wo es nicht gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO) verstößt, und dass ihr euren Camper oder Wohnmobil so parkt, dass niemand gefährdet oder behindert wird. Was jedoch erlaubt ist, ist das Zelten in manchen Fällen und natürlich das Biwakieren:

Was heißt Biwakieren?

„Biwakieren“ kommt vom flämischen Wort bijwacht und dem deutschen Wort „Beiwache“. Später wurde daraus im Französischen bivouac, was so viel wie „Feldlager“ bzw. „Nachtlager“ bedeutet. Ob das Biwakieren, also das spontane und ungeplante Nächtigen ohne Zelt, erlaubt ist, sehen verschiedene Länder und teilweise auch Bundesländer unterschiedlich.  In Schleswig-Holstein oder Hessen dürft ihr im Wald nur auf Waldwegen schlafen. Erlaubt ist hier nur, abseits vom Wald zu übernachten. In Berlin sind im Wald neben Zelten auch „ähnliche Lagerstätten“ verboten, d. h. es darf beispielsweise auch kein Tarp aufgebaut werden. Beim Wildcampen in Bayern ist das Zelten und Biwakieren in Wasser- oder Naturschutzgebieten und Nationalparks ausdrücklich verboten. Auf Ausgebüxt.de findet ihr weitere Infos und eine Übersicht der Naturschutzgebiete in Deutschland.

Wo ist Wildcampen und Biwakieren erlaubt?

Wenn ihr mit dem Zelt unterwegs seid, gibt es einige Plätze, an denen euer raschelndes Zuhause aufschlagen dürft – in den meisten Fällen nicht ganz kostenlos, aber dennoch günstiger als auf dem Campingplatz. Auf der Seite von TrekkingTrails findet ihr alle sogenannten Trekkingplätze auf einer praktischen Karte:

Erlaubte Spots mit dem Zelt:

  • Im Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz ist das Biwakieren, aber auch das Schlafen in Höhlen (Boofen) erlaubt. Eine Liste der Höhlen und weitere Infos findet ihr auf der Infoseite der Sächsischen Schweiz
  • In Schleswig-Holstein findet ihr über Wildes-SH Trekkingplätze, an denen ihr kostenlos und manchmal nach Absprache mit den Besitzern euer Zelt aufschlagen dürft.
  • In Bayern – in der Frankenwald, Steigerwald und Spessart Region – variieren die Preise zwischen 5 und 10 Euro: Trekking-Bayern
  • Im Pfälzerwald findet ihr mehrere Plätze für ca. 15 €: Trekking-Pfalz
  • Im Schwarzwald könnt ihr von Mai bis Oktober sogar kostenfrei übernachten: Trekking-Schwarzwald

Für 10 Euro dürft ihr in der Eifel nächtigen und bekommt sogar eine kleine Plattform fürs Zelt und eine Komposttoilette mit dazu: Trekking-Eifel

Welche Strafen erwarten mich?

Niemand landet fürs Wildcampen im Gefängnis, da es sich hierbei nicht um ein Verbrechen im klassischen Sinne handelt. Dennoch ist das Wildcampen eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeldern geahndet wird. In den meisten Bundesländern sprechen wir hier von einem Bußgeld von 50–500 €, in Bayern wiederum kann das rechtswidrige Abstellen eines Wohnmobils bis zu 2.500 € kosten. Eine genaue Auflistung aller Bundesländer findet ihr über den Online Bußgeldkatalog.

Wildcampen Deutschland: Praktische Apps

Für alle, die nicht auf ihr Zelt auf vier Rädern verzichten können, gibt es natürlich auch zahlreiche Stellplätze, an denen ihr mit eurem Wohnmobil und Camper übernachten könnt. Die Auswahl der Apps und Webseiten wird immer größer und wir haben drei herausgepickt und für euch gesammelt:

MyCabin

Hier findet ihr von freien Wiesen ohne Strom und Wasser, über Plätze für Fahrzeuge mit Solardusche und Campingtoilette, bis hin zu Vorgärten von netten Familien und Hütten im Wald alles! Die Spots zum Wildcampen liegen hauptsächlich in Deutschland, langsam kommen aber mehr aus den benachbarten Ländern wie z. B. Österreich, Schweiz, Italien und Frankreich dazu.

1nitetent

Die Regeln sind ganz klar: Die Übernachtung ist kostenlos, allerdings müsst ihr euch vorher bei der Gastgeberin oder dem Gastgeber anmelden und dürft auch nur eine Nacht bleiben. Die Auswahl der Unterkünfte ist verteilt auf Europa, aber auch in Großbritannien und Rumänien gibt es Schlafplätze zu finden.

park4night

Über diese App entdeckt ihr zahlreiche Campingplätze, Stellplätze, Bauernhöfe und Parkplätze auf der ganzen Welt. Mit mehr als 30 Filtern könnt ihr einstellen, welche Gegebenheiten ihr braucht (Sanitäranlagen, Wasser, Kosten, etc.) und findet so den für euch perfekten Übernachtungsort.

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